Donnerstag, 20. September 2018

Mit Früh-Stress hinein ins Wirtschaftsleben Südwestchinas

Koffer-Problem im Morgengrauen:
Minister Buchholz, unsere Kollegin
Franziska Tiede und WT.SH-Chef Bösche
Nach einer sehr kurzen Nacht brachen wir heute bereits gegen 5 Uhr früh zum Flughafen Hangzhou auf, um nach Chengdu zu fliegen. Am Flughafen erst  einmal Ausschüttung von Stresshormonen: ein Koffer hatte zu viel Gewicht, der fällige Aufpreis sollte in Cash entrichtet werden. Problem: es war kein Geldautomat auffindbar, der unsere Kreditkarten akzeptieren wollte (noch nicht mal die Platin-Variante des Ministers!). 

Die dann angestrebte Lösung des Umpackens bereitete dann aber offenbar so viele Probleme (Koffer waren schon unterwegs zum Flieger), dass man uns am Schluss die Nachzahlung lieber erlassen hat. Glück gehabt (auch weil die Koffer auch tatsächlich in Chengdu ankamen).

In Chengdu wurden wir von Torsten Kähler und dem neuen Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland für Südwest-China, Robert von Rimscha in Empfang genommen. Herr von Rimscha war erst am Vorabend in Chengdu angekommen und verbrachte seinen allerersten Arbeitstag mit der Begleitung einer Delegation aus Schleswig-Holstein.



Er sagte zu unserem Besuch - Audio starten (im Browser anhören...")

Schon im Bus der erste Gedankenaustausch, dann Zusammenführung mit der sich bereits seit Anfang der Woche in Chengdu befindlichen Unternehmerdelegation in einem vegetarischen Restaurant im berühmten Wenshu-Tempel. Beim Essen gab es eine kurze Ansprache des Ministers, danach ein ebenfalls kurzes Briefing durch Generalkonsul von Rimscha. Den Wenshu-Tempel konnten wir danach auch noch kurz besichtigen - im Grunde das erste Bisschen Sightseeing, seit wir in China sind. 

Dazu ein paar Bilder und Eindrücke - zum Schluss streichelt Minister Buchholz ein Ornament, was nach chinesischem Brauch Glück bringen soll... (Video starten)


Vom Mittagessen ging es für Minister Buchholz in Begleitung des Generalkonsuls zum Sekretär des Wuhou Districts von Chengdu, Herrn Wu Min. In extremem Verkehr ging es aber nur langsam voran, deswegen hatten wir leider ordentliche Verspätung bei der Ankunft. Herr Min präsentierte die Wirtschaftsregion Chengdu, ein logistischer Knotenpunkt der neuen Seidenstraße mit rund 20 Millionen Einwohnern. 


Minister Buchholz stellte den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein vor, mit Hervorhebung der Bereiche Schiffbau und Meerestechnologie, Medizintechnik und Ernährungswirtschaft sowie der Windenergie inklusive Speicherung in Wasserstoff und lud Herrn Min nach Schleswig-Holstein ein. Dieser äußerte großes Interesse, zumal es in Chengdu eine Schule gebe, die Deutsch lehrt. Die Schüler sähe er gerne in Schleswig-Holstein, um dort die Deutsch-Kenntnisse zu vertiefen. 

Durch einen Urwald aus Hochhäusern - auch Chengdu ist ein Moloch von Stadt- ging es dann mit gehöriger Verspätung hinaus zum Messegelände, wo dann mehr oder weniger im Laufschritt die Stände zweier Bezirke der Provinz Sechuan besucht wurden: Guang‘an und Bazhong. Zu beiden gibt es bereits Beziehungen nach Schleswig-Holstein, im Fall von Guang‘an nach Brunsbüttel und von Bazhong zu Akteueren aus dem Bereich Biolandwirtschaft. Gestärkt mit einem Walnussschnaps ging es dann auf den Rückweg zum Hotel, wo nahtlos das Come Together-Event folgen sollte. Wir standen dann aber erstmal endlos im Stau. Die Verkehrsflussverbesserung durch BigData haben es offensichtlich noch nicht von Hangzhou nach Chengdu geschafft. Fast wähnte man sich in Hamburg.

Kein rein deutsches Phänomen: Heute stand die Delegation mehrmals im Stau
Das Come Together wurde mit Grußworten des neuen Generalkonsuls und eines Vertreters des Bezirks Wuhou eröffnet, bevor Minister Buchholz seine Rede hielt, die mit Imagebildern aus Schleswig-Holstein untermalt wurde. Dabei ging er auch auf die neue Seidenstraße ein, die sich, so Buchholz, durch den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels nach Dänemark verlängern würde. Die Menschen in Schleswig-Holstein seien zwar die glücklichsten Menschen in Deutschland und hätten die beste Luft, von Luft alleine könne man aber nicht leben. Deswegen sei ein Ausbau der Wirtschaftskontakte von so großer Bedeutung.

Buchholz während seiner Rede beim abendlichen Get-Together.           Fotos: Tiede/von Knobelsdorff

  


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